Die Geschichte des über 1000-jährigen Ortes Solz ist in mehreren Büchern ausführlich und nahezu lückenlos beschrieben.
Von Bedeutung sind vor allem Veröffentlichungen, die unter Publikationen näher beschrieben sind. Dort können Sie sich ausführlich über die Dorfgeschichte bis zum Jahr 2010 informieren.
Im Jahre 2003 hat Heinrich Müller, ein Mitglied des Solzer Heimatvereins, für verschiedene Vorträge die wichtigsten Daten aus der Geschichte des Ortes zusammengetragen, mit Bildern versehen und in eine Präsentation integriert. Der Vortrag war damals auch Programmpunkt im Rahmen des 10-jährigen Bestehens des Heimatvereins. Diese Vorarbeiten wurden dann auch für das Jubiläumsjahr 2010 genutzt, um die Geschichte ausführlich zu präsentieren. Falls Sie Interesse an der Präsentation im PowerPoint-Format haben, können Sie über info[@]heimatverein-solz.de Kontakt zu uns aufnehmen.
Nachfolgend werden die wichtigsten Daten aus der Solzer Geschichte in Wort und Bild dargestellt. Außerdem haben wir uns dazu entschieden,
- die Geschichte der Kirche
- die Geschichte der Schule und
- den Bergbau im Richlsdorfer Gebirge
in separaten Überblicken darzustellen und hoffen, damit einen besseren geschichtlichen Einblick in diese für das Dorf wichtigen Bereiche zu ermöglichen.
2018
Solz hat 684 Einwohner (Stand am 1. Juli 2018), 79 davon sind Zweitwohnsitze.
Durch die Initiative des Vereins "Unser Solz" entsteht zu Beginn des Jahres der Dorftreff. Damit ist es möglich, täglich frische Backwaren und weitere regionale Produkte im Dorf zu kaufen. Außerdem wird die benachbarte Gaststätte, die Ende 2006 geschlossen wurde, wieder geöffnet und ebenfalls durch den Verein betrieben.
Im Jahr der Jubiläen feiert der Sportverein Solz das 70-jährige Bestehen. Kirmesgruppe und Heimatverein werden 25 Jahre jung, die NABU-Gruppe besteht 20 Jahre.
2017
Tobias Gottesleben wird neuer Pfarrer im Kirchspiel, in der Vakanzzeit übernahm Mareike Dorfschäfer die Vertretung.
Die Bäckerei Däche schließt zum Ende des Jahres ihre Verkaufsstelle in Solz.
Das Jubiläumsjahr des Posauenchores - der Verein feiert sein 50-jähriges Bestehen - wird mit einem lebendigen Adventskalender abgeschlossen.
2016
Nach 34 Jahren geht Pfarrer Axel Dück in den Ruhestand.
Ortsvorsteher Friedhelm Claus wird zum Vorsitzenden des Vereins "Unser Solz" gewählt. Der Verein stellt sich neu auf und nimmt nach einer Ruhezeit die Arbeit wieder auf.
2015
Die Flüchtlingskrise erreicht das Dorf. Ehrenamtliche Helfer organisieren sich und sorgen für eine Starthilfe.
Das Projekt "Kulturerlebnisweg" wird zum Abschluss gebracht und als "Quincunx" offiziell eingeweiht. Solz ist neben Iba, Gilfershausen, Braunhausen und Imshausen eines von fünf Dörfern, die nun durch Wanderwege verbunden sind. Die Routen Adel und Rotmilan führen durch Solz.
2014
Georg Reuß tritt als Ortsvorsteher zurück. Sein bisheriger Stellvertreter Friedhelm Cluas wird neuer Ortsvorsteher des Dorfes, Karl-Heinz Schmerfeld neuer Stellvertreter.
Das Spielzeugmuseum, das seit 1990 bestand, wird geschlossen. Vorher werden im Rahmen einer Auktion Ausstellungsstücke versteigert.
2013
Beginn des Vorhabens "Kulturerlebnisweg", das im Rahmen des Leader-Programms auf den Weg gebracht wird.
2012
Karl-Heinrich Claus wird Vorsitzender im Heimatverein und damit Nachfolger von Martin Stange, der das Amt seit der Gründung 1993 ausgeübt hat.
2011
Zum Schutz der Fachwerkfassade erhält das Trottenhaus auf der Wetterseite eine Holzverschindelung. Die für Solz typische Ansicht verändert sich dadurch.
Der traditiosreiche Chorverein Solz hat seinen letzten Auftritt. Die Vorsitzende Heike Knoth teilt die Einstellung der Vereinsarbeit mit. Der Verein wurde 1878 gegründet.
Der Heimatverein gibt das Buch „Solz 2010 – Unser Dorf im Jubiläumsjahr“ heraus.
2010
Im Jubiläumsjahr leben 771 Menschen im Dorf, davon haben 103 Bewohner hier einen Zweitwohnsitz.
Solz feiert das 1050-jährige Bestehen mit vielen Veranstaltungen, die über das Jahr verteilt sind. Das Festwochenende findet am letzten Wochenende im August statt. Der Jahrmarkt der Solzer Geschichte ist einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten.
Die Bäckerei Däche aus Weiterode eröffnet eine Verkaufsstelle.
2009
Die Bäckerei Glapa schließt, ebenso die Fleischerei Katrin Barthel. Der Abbau der Infrastruktur im Dorf setzt sich damit fort.
Der Verein "Unser Solz" wird gegründet. Hauptanliegen ist die Organisation und Durchführung der 1050-Jahrfeier in 2010. Jens Rettig wird zum Vorsitzenden gewählt.
Die NABU-Gruppe weiht in der Nähe des Spempel die „Regina-Püschel-Hütte“ ein.
2008
Auf dem Friedhof wird das erste Rasengrab angelegt.
2007
Die Ortsdurchfahrt wird wieder asphaltiert. Das Pflaster aus dem Jahre 1990 wurde dazu entfernt.
2006
Georg Reuß wird Ortsvorsteher, nachdem die Wählergemeinschaft „Bürger für Solz“ gegründet worden ist.
Die Gaststätte Apel schließt .
2005
Der EDEKA-Markt Eisel schließt zum Ende des Jahres. Damit gibt es in Solz kein Lebensmittelgeschäft mehr.
2003
Die VR-Bank Bad Hersfeld/Rotenburg schließt die Filiale am Ibaer Weg. 1880 wurde mit der Gründung des Darlehnskassenverein in Solz der Grundstein für den heutigen VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg gelegt.
Der Heimatverein besteht 10 Jahre und gibt den Bildband „Solz – Bilder aus dem 20. Jahrhundert“ heraus.
Der Schützenverein feiert sein 50-jähriges Bestehen, der Chorverein feiert seinen 125. Geburtstag.
2002
Anlieger pflastern in einer Gemeinschaftsaktion den Schulrain.
Die Solzer Tankstelle wird endgültig geschlossen.
2001
Der Heimatverein stellt die Gänseliesel auf.
1998
Trotz heftiger Proteste im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens werden im Nordwesten von Solz, in der Nähe der Windmühle, vier Windenergieanlagen gebaut, die nun Strom in das Netz der EAM, der heutigen Eon, einspeisen.
1995
Zum Abschluss der Dorferneuerung findet ein großes Dorffest (Ballon - Schlosshof) statt, das der Heimatverein ausrichtet.
1994
Der Kindergarten Neubau ist fertiggestellt.
1992
Die Gemeinschaftsgefrieranlage im Trottenpark wird nach 31 Jahren geschlossen.
1991
Das neue Pfarrhaus ist fertiggestellt, das alte war 1990 abgerissen worden.
1990
Einweihung des Spielzeugmuseums in einem historischen Gebäude am Burgring.
1986
Die Kläranlage wird nicht mehr gebraucht, es erfolgt eine Anschluss an Bebra.
1985
Solz wird in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen.
1984
Aus dem Kinderspielkreis wird nun auch offiziell ein Kindergarten.
1980
Das neue Feuerwehrgerätehaus neben dem Dorfgemeinschaftshaus wird eingeweiht.
1978
Das Dorfgemeinschaftshaus wird eingeweiht.
1974
Nachdem die Klassen 5 bis 9 bereits ab 1968 die Schule in Bebra besuchten, wird nun auch die Grundschule geschlossen. 450 Jahre Schule in Solz finden damit ein Ende.
1973
Der Kinderspielkreis nimmt seine Arbeit auf.
1971
Durch die Gebiets- und Verwaltungsreform wird Solz Stadtteil von Bebra.
Das alte Kirchenschiff wird abgerissen.
1969
In der alten Kirche findet der letzte Gottesdienst statt.
1968
Am heutigen Marktplatz wird ein historisches Fachwerkhaus, das 1670 erbaut wurde, zum Raub der Flammen.
1967
Auf dem Friedhof wird eine Friedhofshalle gebaut.
1966
Die Raiffeisenbank zieht in das neue Gebäude im Ibaer Weg um.
1963
Das Neubaugebiet Berliner Ring entsteht.
1962
Am Ortseingang wird eine Kläranlage gebaut.
1960
Der Ort feiert 1000 Jahre Solz, 6000 Besucher kommen zu den Veranstaltungen.
Die Verschuersche Scheune unterhalb des Berliner Ring brennt ab.
1957
Adam Stunz eröffnet auf der Hohen Buche ein Ausflugslokal.
1951
Die Gemeinde beginnt mit dem Bau eines neuen Schulgebäudes, 1953 wird es eingeweiht.
1950
Bau eines Feuerwehrgerätehauses an der Bebraer Straße im Oberdorf. Das Judenhaus wird abgerissen.
1947
Die Schäferei im Kreuzungsbereich Bebraer Straße/Burgring brennt bei einem Großfeuer bis auf die Grundmauern ab.
1945
Nach dem 2. Weltkrieg beklagen die Angehörigen 31 Gefallene und 17 Vermisste.
1938
Durch die Wiederbelebung des Kupferbergbaus entsteht die Siedlung, es werden 51 Häuser gebaut.
1931
An der Hohen Buche wird der Segelflugbetrieb aufgenommen.
1928
Es wird ein neuer Kirchturm gebaut, Pfarrer Pfeiffer ergriff zusammen mit Selma von Verschuer die Initiative, diese spendete auch einen größeren Betrag zum Bau des neuen Turmes.
1922
Die Wasserversorgung über Leitungen wird aufgebaut, ein Jahr später die Stromversorgung.
1918
24 Bürger kehren aus dem 1. Weltkrieg nicht zurück.
1910
Die Molkerei stellt ihren Betrieb ein.
1900
In 88 Häusern leben 531 Menschen.
1897
Der Kirchturm stürzt ein, die Glocken bleiben erhalten und verrichten ihren Dienst in einem provisorischen Glockenstuhl.
1880
Der Darlehnskassenverein Solz wird gegründet, es ist der Grundstein für die heutige VR-Bank Bad Hersfeld-Rotenburg.
1878
Der Chorverein wird gegründet.
1859
Die Windmühle besteht nicht mehr, sie wurde durch einen Brand zerstört und dann abgerissen. Ende des18. Jahrhundert war sie gebaut worden.
1848
Die Solzer Bauern erhalten die Freiheit, die Lehensverhältnisse wurden aufgehoben. Abhängigkeiten bestanden aber auch danach – die Geschichte ist weiter maßgeblich durch die Adelsfamilien bestimmt.
Die Bauern mussten sich ihre Freiheit erkaufen, dadurch entstanden z.T. hohe Verschuldungen.
1838
Am heutigen Schulrain 2 wird ein neues Schulhaus gebaut.
1820
Die von Verschuer werden in die hessische Ritterschaft aufgenommen.
1800
Im Pfarrhaus wird August Friedrich Christian Vilmar geboren. Der Pfarrerssohn wird später Professor der Theologie, die Vilmarstraße wurde nach ihm benannt.
1783
In Solz leben 339 Menschen.
1751
Auf dem Schafhof (weiteres Bild) wird durch Carl Wilhelm von Trott ein neues Wohnhaus gebaut.
1737
In Solz gibt es 53 Häuser und zwei Mühlen.
1695
Der Schlosshof erhält sein heutiges Aussehen, Otto Christoph van der Schuren war der Bauherr.
1692
Die Familie van der Schuren (heute von Verschuer) tritt in den Lehnsverband ein und erhält u.a. den Schlosshof. Das Wohnhaus der Familie wird gebaut.
Von nun an gibt es zwei Adelsfamilien in Solz.
1672
Friedrich von Trott baut das bis heute bestehende Trottenhaus.
1637
Im so genannten Kroatenjahr müssen die Einwohner den Ort für vier Monate verlassen, es ist das schlimmste Jahr im Dreißigjährigen Krieg.
1625
In Solz bricht die Pest aus.
1574
Das Pfarrhaus (weiteres Bild) wird an seinem heutigen Platz errichtet.
1565
Barbara von Trott schenkt der Kirche einen Abendmahlskelch, dieser wird bis heute benutzt.
1525
Johannes Ulmerus ist der erste evangelische Pfarrer in Solz, erstmalig wird auch von einem Schulbetrieb berichtet.
1523
Friedrich von Trott erhält Wildeck als hessisches Lehen.
1506
Ganz Solz kommt in den Lehensbesitz der Trotten. Friedrich von Trott erhält den Ort durch Landgraf Wilhelm II als hessisches Lehen. Wilhelm II ist Vater von Philipp dem Großmütigen (1504 – 1567), einem bedeutenden Landgraf in Hessen, der alle Landesteile vereinte, 1526 die Reformation in Hessen einführt und ein Jahr später die Uni in Marburg gründete
1484
Die Burganlage wird als Schloss bezeichnet, bis heute ist die Bezeichnung Schlosshof für einen Teil der Anlage üblich.
Das Dorf entstand um den historischen Kern als Ansiedlung abhängiger Leute, Bauern und Handwerker.
1482
In Urkunden taucht in Verbindung mit Solz erstmalig ein nichtadeliger Bewohner auf, sein Name war Hans Scheffer.
1452
Die Gegend um Solz wird Drottensolcz genannt, obwohl es noch andere Lehnsmänner in Solz gibt, z.B. die Bernicke, von Hohenfels, von Witerde, von Wallenstein.
1350
Die Trotten sind mit der Hälfte des Gerichtes Solz belehnt, diesmal als hessisches Lehen.
1337
Die Trotten erscheinen als Lehnsmänner in Wildeck, sie erhalten Obersuhl, Hönebach, Kleinensee, Großensee, Süß, den Almushof, den Schildhof, Bellers, Bauhaus und den Trottenwald als Fuldaer Lehen.
1332
Ein von Trott wird erstmalig als Lehnsträger in Solz genannt. Berthold (genannt „Bodo“, Ritter und Burgmann zu Rotenburg) erhielt Solz als Hersfelder Lehen.
1252
In Verbindung mit Solz taucht erstmalig der Name von Trott auf. Hermann Trott zu Solz (Ritter, Burgmann auf der Boineburg) und sein Bruder Berthold besitzen damals Güter in Solz und Lispenhausen.
Die Trotten gehören zu den alten hessischen Ritterfamilien (Riedesels, Baumbachs, Dörnbergs), sie saßen auch auf der Burg Rodenberg, der nach ihnen benannten Trottenburg in Rotenburg a. d. Fulda.
960
In der Königsurkunde vom 25. Februar ist der Ort nachweislich erstmalig erwähnt. König Otto I (912 – 973), genannt „Otto der Große“, schenkte damals seinem Getreuen Thiatgaz Besitzungen in der „villa Sulzaha“.
Geschichtliche Zusammenhänge deuten darauf hin, dass es den Ort vermutlich schon früher gab. Der Komplex der alten Burganlage ist bis heute in Grundzügen erkennbar.
Die Bedeutung des Ortes ergab sich damals vor allem durch die Lage an der Wasserscheide zwischen Fulda und Werra einen Höhenweg, der zum Teil parallel zur Wasserscheide verlief die über viele Jahrhunderte bis 1990 bestehende Lage in einem Grenzgebiet: zunächst zwischen den Volksstämmen der Chatten (Vorfahren der Hessen) und Hermunduren (Vorfahren der Thüringer), nach der fränkischen Landnahme in unserer Gegend zwischen Thüringen und Franken, danach im Grenzgebiet zwischen Hessen und Thüringen und schließlich nach 1945 in der Nähe der Grenze zur DDR. Solz hat dieser Lage seine damalige Bedeutung zu verdanken, das historische Ortsbild erinnert bis heute an die Anfänge der damaligen Siedlung. Der Ortsname hat seinen Ursprung vermutlich in der Bedeutung des Ortes im Zusammenhang mit dem Salzhandel (Sulta – altniederfränkisch für Sole, Salzwasser) oder dem Hinweis auf einen Bach, der hier entspringt (Sulzaha – Sumpfwasser, Schlammwasser, Suhle Salzwasser). Später wurde aus Sulza, Solcza, Solzha, Soltza dann ab 1506 der heutige Name Solz. Die Geschichte des Ortes wird vor allem durch die beiden Adelsgeschlechter von Trott und von Verschuer geprägt, in der Chronik der Stadt Bebra taucht deshalb auch die Bezeichnung Adelsbauerndorf auf. In den ersten Jahrhunderten ist die Geschichte identisch mit der der Trotten.